Aha, soso, überrascht?
Oktober 2014
Die Bären sind wieder los!

Seit Juli zogen die Kapital- und Aktienmärkte wieder steil nach oben, dann der Rückfall im August, mit einem massiven "Reverse" wiederum nach oben und nun erleben wir erneut massive Rückschläge an den Märkten, nur diesmal begeitet mit zwei deutlichen Warnungen der FED und vom IWF, dass das Wirtschaftswachstum nachlässt. Selbst Frau Merkel aus Deutschland fürchtet die Rückkehr der Euro-Krise:
http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/nachrichten/waere-eine-katastrophe-merkel-fuerchtet-die-rueckkehr-der-euro-krise/10783150.html

Überraschung? Überrascht? Noch sind diese Zeichen erst Rauch und noch kein Feuer, ein Fakt ist und bleibt jedoch seit Jahrzehnten; Es gibt kein dauerhaftes Wachstum ohne Rückschläge, welche auch einmal ein paar Jahre dauern könnten. Siehe auch Japan seit den 90er Jahren. Geld drucken und damit die Kapitalmärkte stützen ist ein falscher Weg, welcher nur kurzfristig wirkt und nützt. Das Zinsniveau ist bei Null und Null ist Ende, finito. Jetzt darf auch die EZB Ramschpapiere aufkaufen und uns im Glauben lassen, dass dies das Ei des Kolumbus ist.

Nebst alledem meldet sich auch noch ein gewisser Herr Jack Lew, optisch frisch aus der Uni-Presse, mit dem Votum: Europa müsse seinen Wirtschaftsmotor ankurbeln.... 
Die europäischen Regierungen sollten auf kurze Sicht die schwache Nachfrage in ihren Ländern angehen und mittel- bis langfristig das Wachstumspotenzial erhöhen, forderte Lew bei der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington!
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/konjunktur/Deutlicher-Appell-aus-den-USA-/story/15927582
Was hat Herr Lew für eine Vorstellung? Europa hätte dies schon längst getan. wenn es denn so einfach wäre mit dem Finger zu schnippen. Ausserdem macht Herr Draghi ja schon fast alles. Wir haben es fertig gebracht in 30 Jahren Weltwirtschaft die Zinsen auf Null zu senken, weil wohl zuwenig reguliert wurde und man viele Geschäfte (Kreditwirtschaft, Finanzprodukte und dergleichen) und Wirtschaften (Immobilienwirtschaft, Börsenentwicklungen und dergleichen) toleriert hat, damit wir ja nicht von dem "ewigen Wachstumskurs" abschweifen. Das wir jetzt erleben, wird ein Teil der Geschichtsbücher sein, wie anno damals in den 30er Jahren, nur wissen wir noch nicht wo dieser Weg hinführt.

Es wird extrem spannend sein, wie uns die FED eine in der letzten Zeit oft diskutierte Zinserhöhung verkaufen, geschweige denn rechtfertigen wird. Sieht man in die einzelnen Weltwirtschaften tiefer hinein, kann man sich durchaus die Frage stellen, woher dieser Zinserhöhungsoptimismus kommt.

Es können nun Wetten entgegengenommen werden, wer am Ende diese Handlungen alles bezahlen wird. 

Fakt ist auch, dass der Währungskrieg sich wohl in den nächsten Monaten und Jahren zuspitzen wird. Die Deutsche Bank hat gerade in dieser Woche deutlich vor einem Euro-Crash gewarnt und dies heisst jetzt definitiv nicht, dass es dem US-Dollar und den Amerikanern besser geht.
http://www.welt.de/finanzen/article133038611/Deutsche-Bank-prophezeit-den-Absturz-des-Euro.html

Es gibt seit Juli dutzende Meinungen in den Medien, welche nur noch vom unendlichen Wachstum schwärmen, noch höheren Indexständen, am besten gestern anstatt morgen. Dax 14'000 schon bald, Dow Jones 20'000 keine Utopie. Dies mag alles irgendwann einmal geschehen, bis dahin ist es jedoch noch ein schmerzhafter unter Umständen sehr langer Weg. Als der Dax über die 10'000 stieg brannten bei vielen Analysten die Sicherungen durch und trieben durch wahnwitzige Zielprognosen die letzten noch nicht investierten Privatanleger in die Märkte. Argumente wie ...es gibt keine Alternative zu Aktien... konnte man beinahe täglich lesen und hören, auch dies mag ja im Moment stimmen solange die Märkte steigen, steigen sie nicht mehr ist das Konto wohl das richtige Anlageinstrument auch wenn es dort keinen Zins mehr gibt. Einzig eine Währungsreform, Entwertung oder Bankrott einer Bank (abzüglich "gesicherte" oder garantierte Guthaben) wäre dann eine schmerzhafte Erfahrung für Leute mit Kontoguthaben.

Wenn die Wirtschaft um knapp nicht einmal 1% wächst und der Dax gute 25%, dann stellt sich nur noch die Frage nach dem wann und nicht ob. Solche Prognosen sind meistens eine grosse Falle für die Privatanleger, welche das schwer verdiente Geld gestützt auf solche Prognosen anlegen und beim kleinsten Rücksetzer viele wieder, nicht selten mit Verluste verkaufen, weil wohl eben viele Anleger nicht geeignet sind Aktien zu kaufen.

Ein weiterer Fakt ist auch, dass wenn die Medien so schreiben es in den allermeisten Fällen vorbei mit den schönen Gewinnen ist. Die Wirtschaft wächst überall und stetig. Deutschland der ungebremste Wachstumsmotor der Euro-Zone, noch im April war die IWF begeistert:
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Deutschland-wird-zum-Musterknaben-article12621706.html
kaum ein halbes Jahr später folgt der Absturz:
http://www.handelszeitung.ch/konjunktur/deutschlands-exporte-brechen-ein-679624
Den aufmerksamen Tageszeitunglesern muss da schon lange ein helles Licht aufgegangen sein....!!!

Und um das ganze abzurunden: Als Zalando und spätestens Rocket Internet in Deutschland an der Börse gehandelt wurden haben viele bereits registriert, dass dies der Zeitpunkt sein muss um eine Korrektur an den Märkten einzuläuten. Diese zwei IPO's gehen wohl in die Geschichte ein. Was genau macht Rocket Internet???????

...und Herr Draghi kann, darf und will nicht zugeben, dass wir wohl schon lange in einer Deflation leben. Deflation per se muss nicht schlecht sein, die Art und Weise wie dies jedoch im ganzen Euro-System geschieht ist bedenklich. Unser Sozialsystem wird mit dieser Geldpolitik extrem strapaziert. Die vermeintlich guten Arbeitslosenzahlen sind wohl kaum so gut wie sie uns dargestellt werden.

Für die Anleger ein sehr schwieriger Moment, da wie schon erwähnt das Zinsniveau bei Null ist, hohe Risiken werden nicht mehr mit hohen Zinsen belohnt. Die Aktienmärkte sind seit 2008 massiv, gestützt durch unsere weltweiten Notenbanken gestiegen. Setzt die Panik ein, sind diese Gewinne für die meisten Privatanleger auch wieder weg und enden wie so oft in der Vergangenheit mit Verlusten. Ergo, auf dem Konto gibt es zwar keine Zinsen, man hat jedoch auch keine Verluste..... bis zum Zeitpunkt wo eine Währungsreform vor der Türe steht.

Die Hoffnung bleibt bestehen, dass die Notenbanken noch die eine oder andere Finanz-Munition zur Verfügung stellt, damit die Party noch etwas länger dauern kann. Von der Zinsseite sind die wichtigsten Notenbanken jedoch ausgeschossen.

 
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