Yellen's aussichtslose Situation - Die Party muss weitergehen
Juli 2014
Unser Wohlstand wird weiterhin an den Börsenständen gemessen. Beim Dax und Dow Jones notieren wir beinahe täglich neue Höchststände. SMI, Nikkei und andere Börsenbarometer stehen hoch im Kurs. Dubai ging durch die Decke und erlebt derzeit einen Katzenjammer.

http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/3828132/Finanzmaerkte_DubaiCrash-als-boses-Vorzeichen

Prägnant sind jedoch Frau Yellens Aussagen zu der aktuellen Situation. Der Tages Anzeiger hat diese in einem aktuellen Bericht zusammengefasst und auf den Punkt gebracht:

http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/konjunktur/Die-Boersenparty-muss-weitergehen/story/25809888

Die Party muss weitergehen, das Geld muss in die Börsenmärkte fliessen und viele andere Details (Verschuldung, rekordtiefe Zinsen, zunehmende Unruhen weltweit, praktisches Nullwachstum in den Industriestaaten etc. etc.) werden dabei übersehen. Es ist ja nicht so, dass man überhaupt nicht in Aktien investieren soll, das Problem liegt darin, dass seit 2009 und spätestens seit Draghis historischen Aussage im 2011 -> "...und glauben sie mir, es wird reichen", viele Anleger und vor allem Banken und Finanzhaie im Glauben gelassen werden, dass die Notenbanken dies und jenes richten werden und die Märkte unterstützen. Im Nachhinein, irgendwann, wird man sagen, dass man im 2008 nach der Finanzkrise vieles falsch gemacht hat und man nicht in dieser massiven Form hätte eingreifen sollen.

Wie ein Markt aufgrund von Aussagen bereits funktioniert, hat die Schweizer Nationalbank bei der Kurspflege des Schweizer Frankens im August 2011 ja bewiesen, als der Schweizer Franken Kurs gegenüber dem Euro von beinahe 1 auf 1.20 (Untergrenze) gesprungen ist und seither nicht mehr darunter gefallen ist. Selbstverständlich hat die SNB punktuell eingegriffen und eine Unmenge an Devisen in den Büchern der SNB aufgehäuft.

Yellen's Haltung:

Trotzdem ist die Warnung der BIZ in den USA auf taube Ohren gestossen. «The Party must go on» – so die Reaktion der Notenbankchefin Janet Yellen. In ihrer wohl wichtigsten Rede sei dem Amtsantritt sperrt sie sich gegen jeden präventiven Eingriff in die boomenden Finanzmärkte. DasFederal Reserve habe kein Recht, mit der Zinspolitik spekulative Exzesse abzuwenden, sagte sie. Der Auftrag liege einzig darin, für eine Vollbeschäftigung sowie stabile Preise zu sorgen. Yellen ist nicht allein. Die überwiegende Mehrheit der Notenbankmitglieder sieht keinen Grund, einer Börsen- oder Schuldenblase vorzubeugen. Auch die Bank of England und die schwedische Riksbank schlossen sich dieser Tage dem Kurs der Amerikaner an.
(Ausschnitt aus dem Bericht vom "Tages-Anzeiger")

Sprich anders gesagt: Sie überlassen die Weltbevölkerung ihrem "Schicksal". Der Anleger wird und muss es schon richten.

Was jedoch tatsächlich unheimlich ist, ist die monatlich höher werdende Derivate-"Bombe" oder besser gesagt Volumen. Und wie im Artikel beschrieben ist ja eben nicht nur der Immobilienmarkt im 2007 zusammengefallen, sondern es haben sehr viele andere Komponenten dazu geführt, dass ein Dominoeffekt aufgetreten ist.

Mehr Derivate-Infos hier:
http://www.worldmarkets.ch/files/derivate/aaaderivate.html

Die Zinsen waren damals noch nicht bei Null, dieses "Pulver" ist aufgebraucht. Überall weltweit werden die Höchststände der Börsen bejubelt, dieses mal sei es anders und es gibt keinen Crash (schon gar nicht wenn die Zinsen steigen....aha). Solche Aussagen, zeigen die Sorglosigkeit vieler Anleger an den Aktienmärkten. Dies ist der Zeitpunkt wo warnende Stimmen vor Überheblichkeit komplett ignoriert werden. Fakt ist wir reiten vom einen Exzess zum Anderen. Am Schluss bleibt immer wieder das unglaubliche Staunen und lamentieren, dass man dies und jenes nicht habe voraussehen können... unmöglich!
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