Und es kam alles wie erwartet, die EZB oder Mario Draghi hat es getan. Die Zinsen hat er somit auf beinahe Null gesenkt und tat es also "Big Ben" gleich oder besser gesagt, hat es ihm nachmachen müssen. Die Banken zahlen einen Mini-Strafzins wenn sie Geld bei der EZB deponieren und der Wunsch, dass nun Geld an die Unternehmen in Form von Krediten fliesst steht im Raum.
Der Dax sprang entsprechend wie irgendwie vermutet und erwartet in den fünfstelligen Bereich und der Dow Jones zog entsprechend auf ein neues All-Time-High nach. Die Zinsen werden nun auch von den Schwellenländern wohl weiter unter Druck geraten. Also wohin mit dem Geld? Klar ist:
Das Geld fliesst dahin, wo die Musik seit über 5 Jahren spielt: In die Aktienmärkte, in die Immobilienmärkte, welche laut den meisten (Bank)-Ökonomen/Analysten kein Problem darstellt, auch wenn diese sich über die letzten Jahre bereits verdoppelt haben und natürlich in die Bondmärkte. Ohne wenn und aber. Daneben haben wir auch noch Zwischenhochs in den Edelmetallmärkten erlebt. Der Eindruck bleibt bestehen, dass nun sämtliche Notenbanken weltweit Ihren "Bürgern" ein immerwährendes Sicherheitsnetz gespannt haben.
Es gibt nebst den "Untergangsstimmen" auch die "Null Problemo"-Stimmen, welche auch weiterhin auf der Erfolgswelle der Aktienmärkte reiten:
http://www.handelsblatt.com/meinung/kolumnen/was-vom-tage-bleibt/was-vom-tage-bleibt-zins-abgeschafft-na-und/9999766.html
Also solle man Aktien kaufen.... hmm, dies müsste ja eigentlich auch steigende Gewinne bei den Firmen nachziehen. Da gibt es so eine Kennzahl die nennt sich KGV und ist immer wieder Streitthema, wo denn der richtige Wert liegen soll. Vermutlich muss sich jeder Anleger selbst damit auseinandersetzen wo für IHN der richtige Wert liegt. Da ja die Gewinnschätzungen oft sehr weit auseinander liegen ist dies beinahe ein Ding der Unmöglichkeit. Also bleiben die Aktienmärkte weiterhin ein Markt, welche zum grossen Teil von Emotionen und Ereignissen beeinflusst werden.
Fakt ist, der Anleger MUSS mehr Risiken eingehen, wenn er mehr Rendite erzielen will also tendenziell in Aktien einsteigen, geht aber somit auch mehr Risiken ein und muss Kursschwankungen aushalten. Auch wenn dies viele Anleger, Analysten und Banker nicht wahrhaben wollen, sind viele Menschen nicht dafür geeignet.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken/finanzwissenschaftler-olaf-stotz-anleger-muessen-nun-mehr-risiko-gehen/9998102.html
Nur... sind wir denn auch bereit diese Risiken einzugehen? Stellt sich also die Frage wo das Geld besser aufgehoben ist, auf dem Konto oder im Aktienmarkt welche in den letzten 6 Jahren bereits teilweise um mehr als das Doppelte zugelegt haben, bei einem Miniwirtschaftswachstum? Ob das Konto die beste Anlageform ist und war, wird sich zeigen, wenn irgendwann ein Schuldenschnitt oder ein mögliches Inflationsszenario eintritt. Ob dann auch der Euro in 5 bis 10 Jahren noch so funktioniert, wie jetzt lassen wir auch mal dahingestellt.
Deutschland hatte bereits eine gewisse Enteignung mit dem DEM in Eurowechsel um die Jahrtausendwende (auch wenn dies bestritten wird). Die DEM wurde damals beinahe 2:1 in Euro getauscht, die Preise sind jedoch nicht konsequent halbiert worden und vielerorts gleich geblieben, dasselbe in Italien und anderen Eurostaaten. Ok, das Deflationsszenario lässt die Preise seit der Jahrtausendwende dafür in vielen Produkten günstiger werden, je nachdem wie der Inflationskorb zusammengesetzt wird. Da sich die Spirale unerbittlich weiterdreht (wie in Japan seit den 90er Jahren), musste also Mario Draghi heute handeln.
Eine SCHULDENDEFLATION ist nicht einfach zu korrigieren:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/deflation-eine-schuldendeflation-waere-besonders-gefaehrlich-a-944860.html
The party goes on.... it must!
Mehr Berichte über Schulden lesen Sie hier:
http://www.worldmarkets.ch/files/marktereignisse/checkkschulden.html