Worldmarkets on fire!
Mai 2022

Der Sturm der Geldflut und des Zinstreibens mit Negativzinsen entlädt sich aktuell an den Finanzmärkten. Der Ukraine-Konflikt war dann noch der Brandbeschleuniger. Jedoch und die Finanzgeschichte zeigt, dass bis heute das unlimitierte Gelddrucken immer zu einem Inflationsszenario geführt hat und aktuell uns stark beschäftigt. Nur... diesmal wird die Lösung nicht einfach sein, die Zinsen zu erhöhen, obwohl man dies tun muss (FED)/müsste (EZB). Die massive weltweite Verschuldung von über 300 Billionen Dollar wird dem ganzen einen Strich durch die Rechnung machen. Durch die massive Gelddruckerei während der Pandemiezeit hat sich das ganze nochmals verzögert und die Welt im Glauben gelassen wir lösen dieses Problem damit. Wird es leider nicht und wir werden nicht mehr ohne Kollateralschaden aus diesem Szenario entweichen. Die Frage ist nur noch wann und wie sich der "Knopf" löst. Bedenklich sind die Äusserungen der Notenbanken welche dem Gesellschaftsfrieden zu Gute immer wieder die "Null-Problemo" und "Inflation is transitory"-Szenarien pochten.

Es gab bereits vorher dutzende Anzeichen, dass wir nicht einfach so die Kurve meistern können:

- Eine Geldmenge in den USA welche sich beispiellos nach 2020 erhöht hat.
- Die Overnight Treasuries welche sich nach 2021 massiv erhöhten. Dies heisst nichts anderes dass die Banken das Vertrauen verloren haben und Geld über Nacht bei den Notenbanken parkieren, weil sie Pleiten oder Kreditausfälle befürchten.
- Die FED Bilanz welche sich zunehmend nach der Finanzkrise im 2008 erhöhte (hier in EURO).
- Die Verschuldung von den USA und die Verschuldung der Firmen, was nichts anderes heisst als dass die Schuldenlast zunimmt. Weniger problemlos bei tiefen Zinsen, aber wehe die Zinsen steigen. Die Verschuldung in Europa war schon seit Beginn und Einführung des Euros voraussehbar zunehmend und wurde mit parallel steigenden Assetpreisen immer wieder gegenargumentiert und als problemlos angesehen. Überhaupt sind Schuldenuhren nur Schätzungen.

Das grosse Problem ist nun, dass die Zinsen steigen, zuerst vom Anleihenmarkt aus und nun auch die FED und anderen Notenbanken-Geldmarktzinsen. Theoretisch um eine Inflation zu bekämpfen müssen die Zinsen über der Inflation sein. Genau dies wird jetzt aber zum Problem da die rekordhohe Verschuldung diese Zinsen nicht absorbieren kann und genau jetzt und parallel fallen auch die Assetpreise welche sich in der Zeit der Geldorgien vermehrt haben. Zurück bleiben die hohen Schulden. Genauso funktionert unser FIAT-Geldsystem seit Bretton Woods. Genauer gesagt; hat zumindest bis heute funktioniert. Paul Volcker der frühere Notenbankenchef der USA hatte Ende der 70er Jahre gezeigt was man machen muss um die Inflation einzufangen. Die Frage wird sein; tun sie es wieder? Im Moment besteht immer noch die Hoffnung einer fallenden oder zumindest auf hohem Niveau stabilen Inflation. "Peak Inflation" könnte bald erreciht sein. Türkeit ist kurz davor das Handtuch zu werfen. Die Inflation besiegt derzeit die Finanzpolitik in der Türkei.

Zu den hohen Zinsen wird nun auch der USD zum Problem. In Japan kollabiert der Yen gegenüber USD auf ein Jahrzehntetief. Der hohe Dollar zwingt die EZB zur Zinserhöhung welche Frankreich, Italien und Spanien überhaupt nicht bevorzugen und zu alledem schwächt dieser die Exportwirtschaft der Amerikaner.

Und zu alledem spielt China mit der Zero-Covid-Strategie ein sehr gefährliches Spiel. Lieferverzögerungen und Produktionsstops  befeuern ebenfalls die Inflationsthematik weltweit. Nun wird auch die Globalisierung welche seit den 90er-Jahren als ein Wachstumsphänomen angepriesen wurde zu einem riesen Problem. Da wir davon ausgehen können, dass ab Herbst wiederum ein neuartiger Virus auftauchen wird oder aber wiederum eine normale Grippe wie sie seit Jahrzehnten existiert auftaucht und somit die Zero-Krankheits-Strategie weitergefahren wird, kann man davon ausgehen dass dieses Thema noch sehr lange "gespielt" wird.

Fakt ist, wir haben ein Tsunami an Nachrichten welche hart auf die Wirtschaften weltweit treffen. Ob dies nun der perfekte Finanzsturm ist mit ungewissem Ausgang, werden wir erleben. Eines wird uns allen jedoch immer bewusster; die Finanzpolitik der letzten Jahrzehnte wird wohl irgendwann scheitern und unser erkauftes Geldvermögen schmelzen lassen. Die Kunst wird sein, darrin investiert zu sein wo jeder an einem Punkt am wenigsten verliert und dies wird nicht das Geld auf dem Konto sein.

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