Kredite - Die Falle hat zugeschnappt!
Juli 2017
Billiges Geld meets hohe Schulden

Es ist nichts schlimmes Kredite zu vergeben. Mit der Kreditvergabe entsteht neues Geld, sprich neues Geld wird gedruckt. Geld welches durch nichts gedeckt ist. Schlimm wird es erst dann, wenn die Kreditvergabe zur Gier der Kreditgeber wird und im Hintergrund THEORETISCHE Ausfallraten berechnet werden, damit man an der "Front" auch Kredite an kreditunfähige Kreditnehmer herausgeben kann. Diese Kredite kann man dann Subprime-Kredite nennen. Aktuell sind Autokredite sehr stark im Fokus, welche in den USA vergeben wurden.

Subprime... war da nicht mal was? Richtig... 2008 brachten diese Kredite das Finanzsystem an den Rand des Abgrundes und nur durch massives Eingreifen der Notenbanken wurde schlimmeres verhindert.

Eine grundsätzliche Frage kann man sich stellen, wieso man nicht erst Geld sparen muss, bis man sich etwas leisten kann. Auch hier wurde dieses Gesetz ausgehebelt. Die Regeln dieser Kreditvergabe basiert auf der gleichen Ebene wie damals (2000-2008) die Kreditvergabe bei den Immobilien: Man erhöht die Schulden auf seinem Haus... weil es ja morgen mehr Wert hat. Eine Privatperson nimmt heute einen Kredit auf, weil diese kein Geld gespart hat und in den seltesten Fällen ein finanzieller Engpass hat, welcher nicht durch Zuwarten des Kaufes des Objekts der Begierde aufgeschoben werden kann. Dieser Kredit kann dann erst später zurückbezahlt werden, in der Hoffnung die Wirtschaft läuft und man wird nicht arbeitslos oder kommt irgendwie anders in eine finanzielle zusätzliche Not. Die Rede ist von den Krediten welche im privaten Sektor gegeben werden. Diese Kredite trieben die weltweite Verschuldung unter anderem auf aktuell wohl unglaubliche unheimliche 220 Billionen USD.

Wieso diese unsere Welt diese Verschuldung hat, ist die Ursache der niedrigen Zinsen getrieben von Finanzkrisen, der Shopping-Gesellschaft, welche durch die deutlich deflationäre Entwicklung bei den Konsumgütern animiert wird diese Güter zu kaufen auch wenn man das Geld aktuell nicht auf der Seite hat. Die Notenbanken haben die Welt in dieses Szenario hineingetrieben und rechnen und hoffen nun durch Zinserhöhungen werde die Normalsituation wieder herbeigerufen.

-Wir werden sehen ob die höheren Zinsen, wenn diese denn jemals wieder auf unseren Kontoauszügen erscheinen werden, diese Normalisierung hervorrufen wird. Japan hat es in über 20 Jahren nicht geschafft und wird es wohl über Jahre nicht mehr schaffen.

- Wir werden sehen ob diese Schuldenlast, welche ziemlich sicher nicht mehr abgebaut wird, höhere Zinsen verkraften wird. Ohne schmerzliche Einschnitte wird dies kaum geschehen.

- Wir werden sehen ob die Kreditvergaben nicht zu überschwenglich waren, welche durch eben die Notenbanken heraufbeschwört wurden.

Der Mensch neigt seit Jahrhunderten zu Übertreibungen, und es ist gefühlt eine weitere Übertreibung bei den Kreditvergaben welche unsere Zukunft wohl wieder mitbeeinflussen wird. Wir haben in der Schweiz weltweit wie bereits erwähnt die höchste Verschuldung. Wir sehen weltweit Rekordstände bei Immobilien, welche sich teilweise durch Nachfrage und Einwanderung verteuert haben, obwohl bei vielen Immobilien keine Renovationsarbeiten durchgeführt wurden. Ja ja der Landpreis sei ja gestiegen. Weltweit werden an den Finanzmärkten Finanzprodukte auf Pump gekauft in einem Ausmass welches ebenfalls aktuell auf höchstem Niveau steht.

Soviel zur nüchternen Betrachtung der Situation. Es wird uns von Seiten der Notenbanken und Politik Hoffnung gemacht, dass all dies kein Problem sein wird. Frau Yellen wagte sogar die Aussage, dass es sozusagen nie mehr eine Finanzkrise geben wird. Es fühlt sich an wie damals Irving Fisher 1929 kurz vor dem grossen Börsencrash gesagt hat:

"Die Aktien haben offenbar ein dauerhaft hohes Niveau erreicht"

Es gab eine Wertvermehrung bei den meisten Anlageklassen welches einhergeht mit wenig Wachstum. Wachstum welches nie dauerhaft sein wird, weil wir den Schlüssel dazu garantiert auch heute noch nicht gefunden haben, der dies ermöglicht.

Das Beste ist jedoch wie jedesmal wenn der Markt in der Euphoriephase ist, so wie er sich aktuell befindet, dass die meisten von einem Szenario ausgehen welches durchaus so weitergeht ohne dass wir eines besseren belehrt werden. Marc Faber welcher in seinen Aussagen grundsätzlich recht hat, jedoch im Timing daneben liegt, wird immer wieder von Finanzhäusern angestellten Analysten verhöhnt. Diese können ja nur positiv reden, weil ansonsten deren Bonus am Ende des Finanzjahres tiefer ausfallen würde. Der Tag X wird kommen (hoffentlich noch lange nicht) und die seit aktuell über zirka 20 Jahren immer höheren Verwerfungen an den Finanzmärkten in eine neue Dimension führen.
 
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