Für Risiken und Nebenwirkungen...
Dezember 2018

....wird am Ende niemand haften!

Das Jahr 2018 hat zumindest bis im Herbst, Investoren und Anlegern am Aktienmarkt vor allem im Ausland respektive in Amerika aber auch Asien (bis im Sommer) noch einmal grandiose Gewinne und Erträge gebracht. Technologiewerte sind wie in der Endphase der Internetblase im Jahr 2000 nochmals explodiert. The "Big Ones" wie Amazon, Google (Alphabet), Facebook (Datenskandal), Apple und noch einige andere sind "straight" auf neue All-Time-High-Kurse geschossen. Vielleicht sehen wir diese Entwicklung auch noch 2019, 2020... wer weiss. Das Vermögen vermehrt sich ja wie von Geisterhand selber. Anders gesagt wir sind längst im Spielcasino getrieben von den Tiefzinsen und Notenbankpolitik angekommen.

Wir sind im 9. Jahr einer Jahrhunderthausse an den Aktienmärkten. Viele Analysten sprechen Jahr für Jahr Kaufempfehlungen für weiter höhere Kurse und Indizes aus. Aber nicht nur bei den Aktienmärkten auch beim Ölpreis war kräftig Zunder drin. Die Immobilienpreise sind ebenfalls weiter gestiegen oder auf extrem hohen Niveau verharrend. Kurz um wir haben eine deutliche Assetpreisinflation seit 2009. Alles nichts Neues man weiss und geniesst es ziemlich sorglos.
2015 -> http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/inflation-vermoegenspreise-stiegen-2015-im-rekordtempo-a-1078130.html
Dass Jahr für Jahr immer wieder Positive und nie grosse Gefahren an den Märkten von Bankanalysten angesprochen werden, hängt auch damit zusammen, dass wenn sie es täten, Ihre Kunden tendenziell verkaufen könnten und somit würde sich die Ertragsbasis vom entsprechenden Finanzhaus schmälern und wer steht schon gerne als Partycrasher da. Viele Kunden würden dabei Offenheit und Ehrlichkeit bevorzugen. Aktienanlagen per se ist nichts schlechtes, alles auf einmal investieren kann jedoch zu noch grösseren Verlusten führen. Vor allem in Endphasen einer Hausse. 

Die Vermögen sind gestiegen, die Löhne sind gestiegen (oder doch nicht?!?), die Wirtschaft läuft tadellos vor allem in Amerika (wirklich?). Die Nullzinspolitik der Notenbanken hat die weltweite Wirtschaft massiv befeuert. Soviel zum Thema wie wir von offiziellen Seiten (Notenbanken, arbeitgeberabhängige Analysten, Politiker) informiert werden.

So weit so gut und dies nehmen wir auch sehr gerne zur Kenntnis. Die Herausforderung dieser Situation ist das "Big Picture" zu sehen, deren Entwicklung und Ausgang nur schwer vorherzusagen ist. Dies sind dann vor allem Punkte die ungern erwähnt werden uns aber garantiert, vielleicht schon früher als wir wollen, zum Nachdenken bewegen werden.

Das Big Picture wird die Herausforderung mit der Verschuldung sein. Eines ist dabei vermutlich klar; die Zinsen dürfen und werden in diesem Währungssystem nicht mehr steigen, wenn dann nur marginal. In knapp 35 Jahren expansiver Währungs- und Zinspolitik wurde der Zins quasi vernichtet. Siehe auch "Jesuspfennig" zum Thema Zinseszins welches noch in vieler Köpfe verankert ist: https://www.cashkurs.com/beitrag/Post/zinsenszins-der-josefspfennig-zum-nachrechnen/
Die Staaten wie auch die privaten Haushalte haben sich in einem Ausmass verschuldet (und es sind nicht nur die Hypotheken), welche uns Sorge bereiten muss. Es ist schon brilliant, wer auf die Idee gekommen ist, eine Ware zu kaufen (Hypotheken ausgenommen) ohne das Geld zu haben und erst zu einem späteren Zeitpunkt zurückzubezahlen. Die Hoffnung wird auch hier zuletzt sterben. Was lange funktionierte muss nicht zwingend dauernd funktionieren. Ergänzend zum Thema Verschuldung: Müssten die Schulden zurückbezahlt werden, würde das effektive Geld im Umlauf bei weitem nicht ausreichen und so einfach Geld nachzudrucken würde dann ziemlich sicher die Inflation massiv anheizen. So einfach werden wir den Notausgang nicht finden. Dazu sollte man sich einmal Gedanken machen.

Weltweite Schulden per Juli 2018: Zirka 248 Billionen USD

Seit Herbst beginnt das Haus "Trump" zu bröckeln, seine Verschuldungspolitik hat die Blase bei vielen Assetklassen nochmals deutlich exponentiell befeuert. Dass Amerika die Zinsen erhöht hat, hat wohl kaum damit zu tun, dass die Wirtschaft gut läuft (sie läuft schon aber nicht so gut wie sie wohl beschrieben wird), sondern eher damit, dass sie bei der bevorstehenden Rezession die Zinsen wieder senken können. Bei Nullzins geht dies kaum, oder eben nur wie in der Schweiz ins Negative.

Wir erleben derzeit was es heisst wenn Luft aus dem System gepumpt wird.
Ende letzten Jahres berichtete das Schweizer Fernsehen an einem Sonntag, dass Bitcoin auf 20'000 USD gestiegen sei.
Trump triumphierte als der Dow Jones die 25'000 er Marke erreicht hat.
Der S&P Index wird nach einer Kursrallye auf 2900 bis auf 3'300, 3'600 und noch weiter hochgejubelt. 

Bei Bitcoin ist die Luft draussen, beim S&P und Dow wird bereits gerupft. 

... und dann sind da noch die Immobilien. In Amerika knackt es bereits im Gebälk. In Europa und vor allem in der Schweiz sind die Preise noch ziemlich hoch. In der Schweiz wird mit geringem Wohnraum und Einwanderung argumentiert. Naja die Einwanderung ist ja bereits massiv zurückgekommen und der Leerwohnungsbestand mit offiziellen 73'000 Wohnungen hat ein neues Rekordhoch erreicht. Glaubt man der Nationalbank und auch hier vielen Analysten sei dies problemlos oder nicht der Rede Wert. WIR WERDEN SEHEN.
Ob hiermit ein Zusammenhang bestehen könnte?!? https://insideparadeplatz.ch/2018/12/20/crash-cs-38-baer-40-efg-43-gam-79/
WIR WERDEN SEHEN.

Fakt ist, wir haben ziemlich viele Themen auf dem Tisch, welche nicht gelöst sondern nur gepflastert wurden. Es wird spannend sein zu beobachten, ob daraus eine Spirale wird, welche uns in den nächsten Jahren Sorge bereitet.
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