'Fiat'-Geld vs Gold
August 2020

...ein ungleicher "Kampf" mit ungewissem Ausgang. Dieser Chart gemessen seit dem Jahr 2000 verdeutlicht die Problematik der Fiat-Währungen. Man kann die Art und Weise der Messung hinterfragen, die Richtung in die Zukunft jedoch stimmt.

Wir erleben Allzeithochs und Allzeittiefst in allen Anlageklassen und Wirtschaftsstatistiken. Die unglaubliche Geldschwemme bringt Verwerfungen in der Realwirtschaft von "astronomischem" Ausmass. Nach nur knapp 4 Monaten seit Beginn des "Parasit"-Finanzbebens haben die Notenbanken alle Schleusen geöffnet um das Finanzsystem am Leben zu erhalten. Mario Draghi hat es vor über 8 Jahren bereits angekündigt: "Whatever it takes....". Jerome Powell musste es ihm im April 2020 gleich tun und setzte noch einen drauf: "All in". Das Endspiel der Notenbanken hat begonnen. Diese Geldschleuse wird nicht mehr so einfach zu schliessen sein (sie war es auch vor 2020 nicht). Die Büchse der Pandora wurde geöffnet, im wahrsten Sinne des Wortes. 

Entwicklung Geldmenge M1 USA -> FRED Economic Research

Durch diese weltweite Geldschwemme wird nun auch das "Anlegen" wie man es aus früheren Zeiten kannte, extrem herausfordernd. Vor allem emotional. Diese Verwerfungen lassen es einen im Kopf nicht zu, nach normal menschlichem Denken in Ruhe und Gelassenheit zu investieren. Kommt hinzu, dass der Zins, welcher früher noch eine gewisse Sicherheit in sein eigenes Depot gebracht hatte, quasi abgeschafft wurde und die Anleihen durch viele sogenannte "Zombieunternehmen* immer stärker gefährdet werden und im schlechtesten Fall ausfallen werden. Das heisst, die Anleger werden gezwungen immer höhere Risiken einzugehen, respektive in Sachwerte mit teils massiven Schwankungen zu investieren. Das heisst auch, dass ein ganz grosser Teil der Anleger diese Risiken aushalten müssen. 

Da jedoch viele Anleger diese angesprochenen Risiken als "zu gefährlich" einschätzen, lässt man sein Geldvermögen lieber auf dem Konto. Optisch kein Verlust, ausser durch vermeintliche Abzüge von Gebühren und Negativzinsen, welche immer mehr Banken verlangen. Jedoch kommen auch hier anspruchsvolle Zeiten auf die "Geld-Horter" zu. Was ab den 60ziger Jahren bei seiner Bank als sicherer Wert gegolten hat, wird zunehmend zu einem Thema, auf welches nur Menschen eine Antwort haben, welche Hyperinflation, Geldentwertung, Zwangshypotheken aus früheren Zeiten erlebt haben. Die Griechen und Zyprioten in der Neuzeit können hierzu bereits Geschichten erzählen. Die längst vergessene Inflation wurde in den letzten bald 30 Jahren durch die Geldschwemme ausgehebelt. Jeder Mensch hat jedoch eine andere "eigene" Inflation, da nicht jeder mit dem gleichen Warenkorb durch die Shopping-Regale läuft. Rechnet man jedoch die Gesundheitskosten und vor allem die Wohnungsmieten in den Warenkorb mit ein, kann jeder selber einmal versuchen zu rechnen wie sich seine Inflation rechnet. Vielen sind sich dieser Situation nicht bewusst und werden dann zeitverzögert spätestens wenn man in Rente geht erfahren, wieviel Rente noch übrig geblieben ist. Die Vermögensschere wird massiv auseinander gehen. Parallel ist das Geld in den letzten 30 Jahren praktisch immer günstiger in Form von Krediten (Hypotheken und Konsumkredite) zur Verfügung gestellt worden. 

Wir befinden uns in einer neuen Zeitrechnung, welche extrem schwierig zu lesen ist. Als Anleger ist man gezwungen sein Vermögen in Sachwerte zu diversifizieren, welche vor allem auf dem jetzigen Niveau noch höhere Schwankungen erwarten lassen. Die Pandemie hat unser Geldsystem als Auslöser und nicht Verursacher ins Wanken gebracht und stellt uns vor eine herausfordernde Zukunft. Das sogenannte FIAT-Geld befindet sich weiterhin in einer Abwertungsspirale, welche seinen Ursprung in der Auflösung des goldgedeckten BRETTON-WOODS-Systems anfangs der 70iger-Jahre hat. So nebenbei: Die Notenbanken horten aktuell soviel Gold wie noch nie. Ein Schelm wer böses denkt!

Sollten wir uns tatsächlich im Endspiel unseres Geldsystems befinden, so ist man gezwungen diversifiziert in Anlageklassen zu investieren, wo Mann und Frau schlussendlich am wenigsten verlieren. Undenkbar für die heutigen Generationen, aber man muss auch das Undenkbare denken.

Ludwig van MisesNoch nie in der Geschichte der Menschheit ist ein ungedecktes Geldsystem am Mangel des Geldes zu Grunde gegangen - der Grund war stets zu viel davon (Inflation).

Vielleicht müssen wir akzeptieren, dass vor allem die letzten 30 Jahre kein "Normalzustand" war. Die Finanzmärkte haben sich komplett von der Wirtschaft abgekoppelt. Zinsen werden negativ gerechnet, Schulden steigen ins Unermessliche da Kredite nichts mehr kosten. Wir befinden uns in einem Experiment, welches in keinem Schulbuch steht. Eben diese weltweite Schulden sind nicht mehr rückzahlbar. Die entscheidende Frage wird sein, wie lange wir in welcher Höhe diese Schulden tragen können.
 
Wir erleben eine extrem spannende Zeit, leider wird diese vermutlich auch unangenehm.
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