Geld-Tusnami - Wissen sie was sie tun?
Januar 2021
Im neuen Jahr wird wohl alles beim Alten bleiben! Die von der Pandemie geplagte Wirtschaft muss weiterhin mit neuem frischem Geld versorgt werden und viele Menschen protestieren weltweit gegen eingeschränkte Grundrechte und behördlich verordnete Arbeitsverbote durch Lockdowns an.

Ein knappes Jahr Pandemie hat gereicht um das seit Auflösung des Bretton Woods-Abkommens existierende FIAT-Geldsystem ins Wanken zu bringen. Anders als im 2008 wurde im 2020 ein x-faches an Gelder in die Wirtschaft gepumpt und aussergewöhnliche Massnahmen zur Unterstützung ergriffen. In wenigen Tagen und Wochen musste das Finanzsystem weltweit mit Billionen von Stützungsgeldern stabilisiert werden. Man spricht von einer Geldschöpfung in der Höhe 20-30 Billionen weltweit innerhalb des Jahres 2020. Diese Gelder haben bis heute gereicht um das Finanzsystem im März 2020 nicht vollends kollabieren zu lassen. Viele Aktienindices notieren sogar auf alltime high. Rofstoffe boomen und könnten sich am Beginn eines neuen langjährigen Booms befinden. Die Immobilien haben vielerorts ebenfalls nochmals an Wert zugelegt, zumindest die Wohnimmobilien. Der Auslöser für diesen Geldtsunami ist ein noch nie dagewesener weltweit (abgesprochener?) Stillstand (Lockdown oder Shutdown) der Wirtschaften.

Was viele nicht wissen ist, dass im September 2019 (also vor der offiziellen Pandemie) das Finanzsystem eine Art "Kurzschluss" erlitten hat:
FED BALANCE SHEET
In, respektive AB diesem Monat und BIS HEUTE musste das Finanzsystem mit Milliarden von Geldern stabilisiert werden. Was der Auslöser für dieses Ereignis war, kann bis heute nicht abschliessend festgestellt werden.

Leider befinden sich auch viele Geldmengen- und Verschuldungs-Indices auf absoluten Höchstständen. Es sind diese Charts welche zum Nachdenken anregen:

- Geldmenge USD M1
- FED Balance Sheet
- Geldmenge EURO

Es ist nicht zwingend die Höhe der jeweiligen Geldmengenstände sondern die Geschwindigkeit in welcher sie sich aktuell exponentiell in die Höhe schraubt, und wie wir im aktuellen Pandemiegeschehen von der Politik gelernt haben, birgt eine exponentielle Kurve Risiken. Die Zukunft wird zeigen wohin dieser Weg führt. Eine gesunde Entwicklung sieht anders aus.
Es wird wohl auch einen Grund haben wieso die EZB und die FED Ihr Inflationsziel "gekappt" haben und eine mögliche Inflation über 2% "laufen" lassen. Es ist der beste und einfachste Weg, Völker (Bürger) zu enteignen.

Die weltweite (Gesamt)-Verschuldung liegt irgendwo zwischen 300-400 Billionen USD (es gibt zu diesen Zahlen verschiedenste Methoden eine Schuldenhöhe zu berechnen). Diese Schulden werden wir nicht mehr unter "normalen" Umständen und ohne Kollateralschäden abbauen können. Im Gegenteil sie werden ziemlich sicher weiter steigen.

Schuldenkrise
Die Welt versinkt in Schulden

Das Jahr 2020 hat auch aufgezeigt in welche Richtung unser Bargeld steuert. Der digitale Weg ist wohl über kurz- oder mittelfristig unvermeidbar. Die Schweizer Nationalbank hält diesen Weg für umsetzbar und sichert sich gleich in diesem Zusammenhang die MarkenrechteChina bastelt an digitalen Plänen. Europa beginnt sich ebenfalls damit auseinanderzusetzen genauso wie die FED (USA) mit dem USD. Dass Frau Lagarde vor ein paar Tagen dieses Thema wieder etwas relativiert hat, könnte wohl dem Umstand geschuldet sein, dass man dem FIAT-Geld nicht (zu schnell) das Vertrauen enzieht. Das "Bargeld bleibt" sagte Frau Lagarde.

Sollte sich der digitale Geldverkehr tatsächlich einmal durchgesetzt haben sind Gedankenspiele erlaubt. So könnte die Durchsetzung von noch tieferen Negativzinsen Wahrheit werden. Auch ein Verfalldatum auf digitales Guthaben wäre ein Thema, mit dem Ziel, dass das Geld ausgegeben wird und somit das (unendliche) Wirtschaftswachstum erhalten bleibt und diejenigen welche immer noch Bargeld halten (wollen) kann man zum Beispiel beim Bezahlen eine Bageldsteuer erheben. Vielleicht weit herbeiphilosophiert aber....wir werden es erleben... 

Ein Fakt bleibt jedoch, dass durch die Gelddruckerei weltweit die Währungen im Moment vor allem der USD mittel- bis langfristig an Kaufkraft verliert und somit dass Interesse der Amerikaner eher klein bleibt einen starken Dollar zu akzeptieren. Inmitten dieser Ereignisse hat sich bis heute auch der BITCOIN entfaltet. Eine limitierte, in Anlegerkreisen genannte Alternativwährung beginnt sich gegen die FIAT-Währungen aufzubäumen. Der Kurs hat sich innert kürzester Zeit vervielfacht. Wahnwitzige Kursziele von bis zu 650'000 USD werden bereits herumgereicht. Jedoch kommen aktuell auch bedenken auf, dass ein Bitcoin auch wertlos oder massiv reguliert werden kann. Bitcoin wird auch als mögliche Alternative zu Gold genannt.

Aktuell sollten aber auch die Agrar- und Rohstoffpreise im Auge behalten werden, denn da erleben wir nun einen starken Anstieg der Preise. Dies könnte nicht zu letzt aufgrund von Lieferengpässen infolge der Pandemie sowie zunehmender Knappheit einen inflationären Charakter entwickeln. Dass viele Schwellenländer unter den höheren Preisen leiden muss wohl nicht explizit noch erwähnt werden. Wir werden sehen wohin dieser Weg führen wird.

Es stellt sich zu letzt grundsätzlich die Frage, wie lange und wie mit wievielen Aktionen wir immer wieder die Krisen mit Geld drucken vergessen lassen können. Die aktuelle Situation ist wohl erneut eine Art Scheideweg in unserem Geldsystem. Die Zinsen wurden jedoch bereits seit 2015 quasi abgeschaft und werden wohl sehr lange oder nie mehr "zurückkehren". Wobei hier auch noch klar unterschieden werden muss zwischen von Notenbanken festgelegten Geldmarktzinsen und den vom Anleihenmarkt gehandelten Zins. Damit die langjährigen Zinsen dann auch nicht zu stark steigen, dafür sind dann wiederum die Notenbanken im Einsatz und werden mit ihren Anleihenkäufen die Zinsen wiederum nach unten drücken.

Vor Schulden, die man gemacht hat, auch Staatsschulden, kann man nur eine Zeit lang davonlaufen, eingeholt wird man schliesslich doch. (Milton Friedman).


 
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