Inflation - Temporary or long Inflation?
Dezember 2021

2021.. und wieder ist ein Jahr im Schnellzugtempo vorbei... und wieder ein Jahr mit einer massiven Geldschwemme... und wieder ein Jahr mit Rekorden an den Aktien, Edelmetall- und Immobilienmärkten... allerdings auch wiederum ein Jahr mit einer weltweiten Rekordverschuldung... und pandemiebedingt ein ziemlich durcheinandergerütteltes Wirtschafts- und Finanzsystem.

Inflation! Es handelt sich "nur" um ein Wort, welches die letzten zwei Generationen höchstens aus den Geschichtsbüchern kennen. Es ist seit den grauen 70er Jahren und anfangs der 90er Jahre zum grössten Teil verschwunden. Die Rede ist aber auch von Stagflation welche bereits 2008 ein Thema war um dann nochmals mit mehr Geld drucken davon zu entfliehen. Die EU hat jedoch mit dem EURO um die Jahrtausendwende die Inflation wieder aufleben lassen und wurde zum TEURO. Es war schon so, dass der Kaffee nach dem Umtausch immer noch 3 Euro gekostet hat und vorher 3 DMARK. So geschehen bei vielen Produkten und in vielen europäischen Ländern welche in die EU statistisch hinein katapultiert wurden. Jedoch wurde dies nie wirklich offiziell kommuniziert und die Bürger mussten diese "100% Inflation" quasi bemerkt oder unbemerkt in Kauf nehmen. Man hat den Markt spielen lassen.

Die europäische Union konnte auch nur deswegen umgesetzt oder gestartet werden, weil die Maastrichter Kriterien (Konvergenzkriterien) soweit geschönt wurden, dass damals jedes Land darin Platz nehmen konnte. Also auch Italien, Spanien, Portugal, Griechenland etc.

Die EU wie auch die USA hat jedoch nicht damit gerechnet (oder doch?) dass das Fiatgeldsystem eigene Regeln hat. Die Regeln der Schulden welche die Schulden bedienen müssen und die Regeln, dass jede Krise und Folgekrise mit noch mehr Geld drucken gelöst werden muss. Ausgelöst durch die C-Pandemie erleben wir nun eine im zeitlichen Rahmen unvorhersehbare Entwicklung, in welcher die Notenbanken mit massiv und noch viel mehr Geld (Kredite) das System stabilisieren wollen respektive müssen. Steigen die Zinsen, ist davon auszugehen, dass wir mit der Weltverschuldung von 200, 300, 400? Billionen USD nicht ohne Kollateralschaden zum Ausgang kommen. Der Realzins hingegen befindet sich immer noch im Minusbereich. Dies würde heissen, dass wenn wir jetzt eine Inflation erleben, welche allenfalls und auch durch die massive Gelddruckerei (M1 FED) herbeigeführt wurde, dann dürfte der Realzins noch deutlicher ins Minus rutschen und dann müssten eigentlich die Zinsen erhöht werden oder die langfristigen Zinsen werden steigen und gleichzeitig müsste wohl auch das Wirtschaftswachstum steigen, ansonsten droht eben die sehr ungemütliche Stagflation. Wie jedoch die Zinsen steigen können bei der heutigen Verschuldung wissen wohl nicht mal die Nationalbanken.

Wieso wird aktuell das Thema Inflation an den Märkten "gespielt"? Die Inflation ist ein Weg die Welt in gewisser Weise zu entschulden. Andere Massnahmen wie Steuererhöhungen, Enteignungen, Schuldenschnitte (Zwangshypotheken, etc...) und sonstige kreative Lösungen sind unpopulär und auch gesellschaftlich nicht ungefährlich.

Ein wichtiger Fakt ist, dass wir nebst den steigenden Assetspreisen eine massive Steigerung bei den meisten Rohstoffen sehen und dies innerhalb eines Jahres. Auch die Edelmetalle haben ihren Wert gesteigert und Gold hat den Zweck der Werterhaltung bisher weitgehend erfüllt. Weiter sehen wir Frachtkosten, welche teilweise um 100% oder mehr gestiegen sind, sowie Lieferketten welche immer wieder bis heute unterbrochen werden.

Es wird somit deutlich mit welchen Kräften die Notenbanken derzeit an den Finanzmärkten "kämpfen" müssen und die eingebrachte neue Geldmenge verdeutlicht, dass wir wohl vor ziemlich unruhigen Zeiten stehen (könnten). Da wir mit dem Fiatgeld seit Bretton Woods oder 1971 in einem Finanz- und Geldsystem Experiment stecken und es extrem schwierig ist überhaupt nur annähernd ein Ereignis vorauszusehen.

Es könnte somit durchaus sein, dass die verloren geglaubte Inflation sich in den nächsten Jahren wieder zurückmeldet. Einhergehend mit dem weltweiten Negativ- und Nullzinsniveau welches die Vermögenspreise befeuert hat, könnte dies zu herausfordernden Situationen führen. So oder so es bleiben wohl gerade deswegen auch die Jahre der Sachwerte.

Happy New Year!!!
 
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